Dachdank 2010
Neu gestimmter Klang der Orgel füllte die Kirche zu unserer Dach-Dank-Feier, die nun endlich am 2.Mai 2010 stattfinden konnte.
Diesmal durfte man sich aus dem Kollektenkorb etwas herausnehmen:
Die Plätzchen in Kirchenform, die dann verteilt wurden, hatten eine durchweg rote Dachfläche - anders als die bei der Turmbekrönungsfeier 2004: Damals hatten sie für den unvollendeten Dachteil eine braune Beschichtung.
Es buk Renate Grohmann - assistiert von Cornelia Porsche - und die Plätzchen schmeckten hervorragend !!!
Bericht vom Dachdankfest - Mitteldeutsche Zeitung 5.5.2010:
Gudrun Riedel:
Unterrißdorfer feiern ihr neues rotes Kirchendach
"Auf diesen herrlichen Tag haben Gemeindekirchenrat und ich fünf Jahre gewartet, um einen Dach-Dank-Gottesdienst zu feiern", so der überglückliche Pfarrer im Ruhestand Frithjof Grohmann nach dem Gottesdienst in der Dorfkirche St. Liudger und Maternus in Unterrißdorf. Bereits im Jahr 2004 begann das Ingenieurbüro Sixtus Herrmanns aus Bleicherode mit ersten Planungen für die Sanierung des Turm- und des Kirchenschiffdaches. Wegen fehlender Mittel konnte nur ein Drittel des Daches durch die Firma "Denkmalplan" aus Körner gedeckt werden. Neue Spenden waren vonnöten, um das gesamte Dach zu decken. Um dieses große Ziel zu erreichen, setzten die Unterrißdorfer alle Hebel mit ideenreichen Initiativen in Bewegung, um Spenden einzuwerben. In den Jahren von 2004 bis 2009 wurden tatsächlich 41.600 Euro zusammengebracht, weitere 9.100 Euro trug die Gemeinde aus ihrem Haushalt dazu bei. Die finanzielle Bezuschussung durch den Kreiskirchenrat Eisleben und Fördermittelgeber hatte zur Folge, dass der Dachstuhl grundlegend saniert werden konnte und die restliche Zweidrittel-Fläche des Kirchendaches herrlich rote Ziegel erhielt. Grund zur Freude für die mehr als 100 Besucher, die nach dem Gottesdienst noch bei Kaffee und Kuchen zusammenblieben, um die Vollendung des Werkes zu feiern. Mit im Bunde auch Architekt Sixtus Herrmanns und Bauleiter Unrein. Wie schlimm es um das Dach stand, brachte Pfarrer Grohmann in Erinnerung: "Während der Bauarbeiten konnten wir durch die Decke den Himmel sehen." Jetzt also ist das Dach geschlossen, die Decke ausgemalt. "Ich bin allen unendlich dankbar, die uns Geld gespendet haben, um das Kirchendach gründlich zu sanieren. Gab es doch ständiges Hoffen und Bangen, ob alles gelingt", sagte der Pfarrer. Mit einer Symbiose von Wort, Musik und Bildern wurden die Besucher dann überrascht, als in Windeseile die neun großen Kirchenfenster von außen verdunkelt wurden und Grohmann dann in einer wortlosen spannenden Fotopräsentation den desolaten Zustand des Dachstuhls und des Kirchendaches mit beeindruckenden Fotos per Detail oder in Gesamtaufnahmen dokumentierte und die aufwändigen Sanierungsarbeiten Revue passieren ließ. Diese Fotos erübrigen jeden Kommentar. Sie belegen, was Gemeinschaftswille zustande bringt. Die musikalische Begleitung der Fotoschau unter anderem mit Johann Sebastian Bachs "Air" und anderen Klängen durch Nadin Fähnrich (Orgel), Wolfgang Grohmann (Violine), und Reinhard Grohmann (Trompete), verstärkte ungemein emotional den Gesamteindruck der Zeitzeugnisse. Erstmals erklangen auch die erst Tage zuvor von den Unterrißdorfern gereinigten Orgelpfeifen. Die 78-jährige Marianne Menzel war ebenso mit Leib und Seele beim Putzen dabei wie der neunjährige Clemens Porsche, dem das Mitmachen viel Spaß gemacht hatte. "Möge Euer Haus voller Lachen sein und möge Frieden darin wohnen, möge das Dach über Euch nie rissig werden", wünschte das Pfarrer-Ehepaar Sabine und Hauke Meinhold, das nach dem Abschied aus dem Pfarramt St.Annen nun im thüringischen Suhl tätig ist, aber noch viele Freunde im Mansfeldischen hat. Eine liebenswerte Erinnerung, einen gebackenen Keks mit einem roten Turm- und Kirchendach, erhielten alle Gottesdienstteilnehmer. Im Dachstuhl erinnert eine Spendertafel an alle Geldgeber. Gemütlich bei Kaffee und Kuchen ging ein Gemeindefest zu Ende, das die Besucher wohl mit großer Dankbarkeit in Erinnerung behalten werden. Antje Zeising aus Eisleben war beeindruckt von der Botschaft der Zusammengehörigkeit und der Liebe, die sich wie ein roter Faden durch den Gottesdienst zog. "Ich gehe mit Licht im Herzen nach Hause, das alles heute hat mich tief berührt und aufgewühlt."
Mitteldeutsche Zeitung 25.3.2010:
Jörg Müller berichtet: 40.000 Euro Spenden sind in das neue Dach geflossen.
UNTERRISSDORF/MZ. "Ich kann es noch gar nicht fassen", sagt Frithjof Grohmann, Pfarrer im Ruhestand in Unterrißdorf. "Nach fünf Jahren ist es endlich geschafft: Die Sanierung unseres Kirchendachs ist vollendet." Nachdem der lange und kalte Winter die Arbeiten noch einmal unterbrochen hatte, haben die Dachdecker vorgestern den letzten neuen Ziegel auf der Kirche verlegt. "Jetzt kommt noch der Blitzschutz dran, dann ist alles fertig", freut sich Grohmann. Vor allem sei er "von großer Dankbarkeit erfüllt". Immerhin seien etwa 40.000 Euro Spenden in die Baumaßnahme geflossen. Insgesamt liegen die Kosten der Dachsanierung (1. Bauabschnitt 2004 und 2. Bauabschnitt 2009 / 10) bei rund 157.000 Euro. Zwei Drittel dieser Summe sind Fördermittel von Land und EU sowie Zuschüsse des Kirchenkreises. Die Kirchengemeinde trägt rund 13.000 Euro zusätzlich zu den Spenden aus Haushaltmitteln bei. Nicht zu vergessen, dass der Pfarrer und seine Mitstreiter bei allen Baumaßnahmen immer selbst mit anpacken. Im Zuge der Dachsanierung haben sie zum Beispiel Malerarbeiten an der neuen Holzdecke ausgeführt. Jetzt steht an: Die zerwühlte große Grünfläche muss grundhaft neu aufgebaut und der teilweise zerdrückte Feldsteinweg zum Eingang neu gepflastert werden.
Eberhard Dittmar nutzte in dieser Woche noch das Baugerüst, um die Sonnenuhr an der Wand der Kirche zu renovieren. Unter anderem hat er auf der Sonnenuhr, die 1978 beim Verputzen der Wand angebracht wurde, die griechischen Buchstaben Alpha und Omega (das Symbol für Jesus Christus als der Erste und der Letzte) mit einer Vergoldung versehen. "Das Blattgold lag seit 1971 auf meinem Schreibtisch", erzählt Pfarrer Grohmann, "das hatten wir mal aus dem Westen bekommen." Ursprünglich war es für den alten Wetterhahn und das von Bodo Menzel in den 70er Jahren gebaute Turm-Kreuz gedacht. "Aber dann konnten wir das Aufbringen des Goldes nicht bezahlen. Also haben wir den Wetterhahn, die Kugel und das Kreuz einfach mit Goldlack angepinselt." Und nun, nach fast 40 Jahren, hat auch das Blattgold noch eine sinnvolle Verwendung gefunden. Die nächsten Arbeiten in der Kirche sind bereits für das Frühjahr geplant. Ein Orgelbauer aus Halle wird die Orgel komplett auseinander nehmen und reinigen. Die Schutzmaßnahmen hatten nicht ganz ausgereicht. "Wir werden einen Eigenanteil von 1.000 Euro erbringen, indem wir beim Ausbau der Pfeifen und bei der Reinigung mithelfen", so Grohmann. Außerdem sind Restaurierungsarbeiten an dem spätgotischen Schnitzaltar vorgesehen.
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- Montag, 02. Dezember 2013 17:24
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